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Zygmunt Duczyñski
EDITION 2011
OFFenes BERLIN

VORSTELLUNGEN

TREMOR - Sebastian Matthias

mit: Lisanne Goodhue, Sebastian Matthias, Isaac Spencer.

Zucken, schwingen, zittern, fallen... Worin liegen die Wesenheiten dieser Bewegungen? Wie unterscheiden sie sich in ihrer Wirkung auf die Sinne und den Körper? Unter dem Aspekt der ,Bewegungsqualität' lassen sich verschiedene tänzerische Aktionen voneinander trennen. Zusammen mit Isaac Spencer, Lisanne Goodhue und Anna Wehsarg erarbeitet Sebastian Matthias choreographische Bausteine und schafft eine Komposition von Spannungsverhältnissen.

Gerade durch die Formalisierung von Tanzbewegung, der nicht an Ausdruck gelegen ist, entsteht dabei starke Konzentration auf ihre sinnliche Dimension. Diese Wirkung wird durch die Arbeit mit akustischen Frequenzen ergänzt und verstärkt: Die taktile Soundinstallation von Jassem Hindi etabliert den Bühnenraum als akustischen Körper.

Sebastian Matthias (geboren 1980) absolvierte seine Tanzausbildung an der Juilliard School, New York, und schließt derzeit seinen MA in Tanzwissenschaft an der FU Berlin ab. In seinem Projektvorhaben beschäftigt er sich mit der Abstraktion von Bewegungsqualitäten. Ausgehend von der Idee der Klangfarben in der Musik, arbeitet er mit sich überlagernden choreographischen "Körperfarben", die im Körper des Tänzers aufeinander treffen und dort eine hohe Komplexität erzeugen sollen.

DANCE AND SHORT FICTION

mit: Jan Rohwedder, Christopher Felix-Hahn, Lina Stone

Das die Rede von den Bildern Konjunktur hat, ist keine Neuigkeit, genauso wenig wie das tableaux vivant, eine Kulturpraxis des 19. Jahrhunderts, heute in der Kunst sein Revival feiert. Auch Dance and Short Fiction liebt das tableaux vivant und nimmt uns auf eine Reise durch unser kollektives Bildgedächtnis mit. Interessant ist hier nicht Neues, sondern Bekanntes. Von Werbeikonen, Kinofilmzitaten bis hin zur Modefotografie oder dem heimischen Familienporträt, durch die Transformation bekannter Posen werden wir Teil einer überraschenden Erzählung. Lässt sich vielleicht doch ein wenig an unserer Geschichte rütteln? Oder endet alles dann doch im Unfall?

Das Institut für Angewandte Theaterwissenschaft der Universität Gießen geht davon aus, dass sich Theater nur als lebendige Praxis vollzieht. Da das Wesentliche am Theater, das Zusammenkommen von Zuschauern und Akteuren in einer gemeinsamen Raum-Zeit, nicht reproduzierbar ist, bleibt die lebendige Anschauung Ausgangspunkt unseres Interesses. Im Zentrum des Studiengangs steht die theatrale Forschung in doppeltem Sinne sowohl auf wissenschaftlicher als auch auf theaterpraktischer Ebene.

INTERPASSIVE PARADISE
mit: Dennis Deter und Anja Müller

Mit "Interpassive Paradise" folgen Anja Müller und Dennis Deter ihrer Faszination für das Geschichtenerzählen als kollektive Gabe. Inspiriert von Comicstrips und Filmtechnik suchen sie nach Narrationen, die im Dazwischen und Unerzählten entstehen. Dafür lösen sie sich von ihren Körpern und begeben sich mit kleinsten Figuren in imaginäre Postkartenräume, besuchen längst vergangene Urlaubsparadiese und erzählen Geschichten, die von Beobachter Innen erfunden werden.

SKYPE DUET
mit: Brina Stinehelfer / Per Aspera Productions

Gleichzeitig live in NY und Stettin gespielt, handelt dieses Stück von der Einsamkeit digitaler Kommunikation und dem menschlichen Bedürfnis nach Beziehungen. Durch persönliche Online-Interaktionen und jede Menge unerwarteten Situationen, wird dieses Stück dem Publikum in Stettin die Möglichkeit geben, persönlich mit Menschen in New York City in Verbindung zu treten - und natürlich auch umgekehrt.

Pointiert, witzig und vertraut - ein Stück über Einsamkeit, computerbasierter Kommunikation über das Internet, und das menschliche Bedürfnis nach Beziehungen. Ein Blick in die Evolution der Menschlichkeit durch die Technologie.

DER BLICK AUF DEM FENSTER
bei Julian Bisesi,  Andreas Greiner und Jan Tilman Schade.

mit: Helga Hermann, Nils Wiese, Inge Wiese, Jan Tilmann Schade, Andreas Greiner i Julian Bisesi.

Durch die halb geöffneten Jalousien der großen Fensterfront bricht die tiefstehende Wintersonne und belegt ein Klavier, antike Bodybuildigmöbel und verstreutes Baumaterial mit einem unwirklichen Schimmer. Es entsteht ein utopischer Raum, der die Besucher einlädt, Menschen zu begegnen. Menschen, die aus den unterschiedlichsten Generationen und Leidenschaften heraus ein Potenzial schöpfen. Das Potenzial einer Mischung aus Lebenserfahrung und jugendlichem Eifer, künstlerischer Virtuosität und der bloßen Lust am Tun. Ein absoluter Möglichkeitsraum.

 

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