PROJEKT THEATER DER WELT

Im Rahmen des Projektes THEATER DER WELT, das seit 1996 läuft, sollen die wichtigsten Entwicklungen in der zeitgenössischen Theaterkunst im Kontext unterschiedlicher, von verschiedenen Kulturen inspirierter künstlerischer Ansätze präsentiert werden. In der Regel handelt es sich dabei um breit gefächerte Treffen zu einem vorgegebenen Thema, an denen Künstler, Kritiker und Anthropologen teilnehmen. Neben Theatervorstellungen finden auch Tanzaufführungen, Filmvorführungen, Praxisworkshops, Ausstellungen, Vorträge und Publikumsgespräche statt. Bisher fanden mehrere Treffen dieser Art statt, unter anderem zur Kultur Japans, Indiens, Afrikas und Russlands. Aus einigen Beiträgen entstanden größere Vorstellungen, so dass das Treffen den Charakter eines Festivals annahm.

Das Projekt Theater der Welt verfolgt künstlerische und edukative Ziele. Das Hauptziel besteht darin, Tradition und Gegenwart einander gegenüberzustellen, die gegenwärtigen Umsetzungen verschiedener künstlerischer Ansätze zu verfolgen und nach den Wurzeln dieser Kunst sowie nach jenen Kontexten, auf die sie sich bezieht beziehungsweise zu denen sie einen Gegenentwurf darstellt, zu suchen.

Wichtig ist dabei der Aufbau einer "intellektuellen Infrastruktur" um das Phänomen möglichst weitgehend zu erfassen. Daher werden sowohl Künstler als auch Kulturwissenschaftler eingeladen, die sich auf verschiedene Bereiche spezialisiert haben und ein unmittelbares Interesse an dem gegebenen Thema haben. So versuchen die Organisatoren jedes Mal, die Diskussion anzustoßen und Fragen zu stellen danach, welche Merkmale für die gegebene Kunstform charakteristisch sind und welche Umstände sie hervorgebracht haben sowie nach ihrer universellen Bedeutung und ihrem Einfluss auf andere Bereiche der Kultur.