Projekte - Thema Tradition
THEMA TRADITION
Das Projekt Thema Tradition (Wokó³ Tradycji) entstand aus unserer Überzeugung, dass Identität, Wissen und das Gefühl der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Tradition zu den wichtigsten gesellschaftlichen und kulturbildenden Faktoren gehören, die sowohl die individuelle Persönlichkeit als auch das Verhalten ganzer Gesellschaftsgruppen bestimmen. Die Veranstaltungsreihe "Thema Tradition" ist ein Kunst-, Forschungs- und Bildungsprojekt. Es versucht, die im Verschwinden befindlichen Systeme aus Verhaltensweisen, traditionellen Gebräuchen und Riten, die in Polen bis vor kurzem noch allgemein verbreitet waren, aufzuzeigen und zu dokumentieren. Gleichzeitig versucht das Projekt, Antworten zu finden auf Fragen, die uns heute bewegen und die sich auf moderne Formen und Funktionen der Tradition beziehen. Im Rahmen des Projektes wollen wir auch den Anstoß geben, darüber nachzudenken, welche Ursachen und Folgen beunruhigende Erscheinungen unserer heutigen Gesellschaft haben, wie z.B. die Schwächung des Zusammenhalts zwischen den Generationen und innerhalb der Gesellschaft, mangelnde Identifikation mit den eigenen Wurzeln, oder auch das Verschwinden von Gelegenheiten, bei denen wir unsere Zeit zusammen mit anderen Menschen verbringen. Diese Erscheinungen treten besonders deutlich zu Tage, wo gesellschaftliche, politische oder historische Ereignisse zu einem Bruch in der Generationenfolge geführt haben.
Das Projekt besteht aus folgenden Veranstaltungen:
- regelmäßige Begegnungen mit Gästen, die einerseits Wissen vermitteln und einem breiteren Publikum zugänglich machen (in Form von Diskussionen, Erzählungen, Filmvorführungen etc.) und zum anderen Praxis vermitteln (Workshops);
- Präsentation künstlerischer Arbeiten (u.a. Konzerte, öffentliche Werkstatt zur Demonstration von Arbeitsweisen, Ausstellungen, Vorstellung von Veröffentlichungen in den Bereichen Buch, Musik und Film);
- Ausflüge zu den "Menschen vor Ort". Diese verfolgen zwei Aspekte. Zum einen werden verschiedene Traditionen zu Forschungszwecken identifiziert und aufgezeichnet, zum anderen sollen das Bewusstsein und die Erinnerung an diese aussterbenden Gebräuche bei den Traditionsträgern, die im Rahmen des Projektes besucht werden, gestärkt werden.
Am Projekt nehmen Dokumentarfilmer und Kulturforscher teil, aber auch Künstler, die sich mit Volkskultur im weiteren Sinne beschäftigen (auch Volkskünstler), sowie Kenner der Tradition und andere interessierte Personen.