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Zygmunt Duczyñski

Kalender 2013:
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OKNO-ANNÄHERUNG. THEATERTREFFEN
TEIL II. DEKONSTRUKTION DER FORM. THEATER AKHE.

Die OKNO -Theatertreffen sind eine mehrmals im Jahr abgehaltene Veranstaltungsreihe, die sich den interessantesten Künstlern des zeitgenössischen alternativen Theaters widmet. Dieses Projekt ist eine Fortführung des Internationalen Theatertreffens OKNO, das seit 1997 abgehalten wurde. Eines Festivals, das Präsentationen des experimentellen Theaters mit informeller künstlerischer Bildung verband.

2013 wird das verbindende Thema der OKNO-Treffen der Begriff der DEKONSTRUKTION sein, der sich sowohl auf die künstlerische Form, wie auch auf den Akt der Konfrontation des Künstlers mit der äußeren Wirklichkeit und auch der eigenen, persönlichen Suche bezieht.

Die ersten Gäste des diesjährigen OKNO-Theatertreffens war die Gruppe "Teatr Porywacze Cia³" aus Poznan.

Das Projekt wird ermöglicht durch die Kofinanzierung durch das Ministerium für Kultur und Nationales Erbe aus dem Programm Bildung - Priorität: Kulturelle Bildung.
Gast der zweiten Edition wird das Theater AKHE aus St.Petersburg sein.
AKHE THEATER

Die Gruppe, die 1989 von Maxi Isajev, Pavel Semczenko und Vadim Vasiliev, Mitgliedern des bekannten Theaters "Yes No" von Boris Poznizovski, gegründet wurde, hat ihre Wurzeln in der Petersburger Künstleravantgarde der 90ger Jahre, in der die Bühne als Aktionsraum und Experimentierfeld neu bestimmt wurde. Die Künstler wirkten im bekannten Petersburger Künstlerhaus

"Pushkinskaja 10", in dem sie bis heute noch ihren Sitz haben.

Von Beginn ihrer künstlerischen Entwicklungen an legten sie großen Wert auf Unabhängigkeit in Sachen Form, Stil und Genre. Ihr Interesse galt vor allem der bildenden Kunst, der Performance und dem Film, sie erschufen "para-rituelle theatrale Happenings", mit denen sie in Petersburg und Moskau Bekanntheit erlangten. Nachdem Vadim Vasiliev in der Mitte der 90ger Jahre die Gruppe verließ, bezeichneten sie sich selbst als "kollektives Theater", und fingen an, mit professionellen Schauspielern zusammenzuarbeiten. 1996 schloss sich Yana Tumina, die in AKHE´s früheren Experimentalfilmen mitspielte, der Gruppe wieder an. Seit dieser Zeit erstellen sie vor allem szenische Performances, nehmen an zahlreichen Festivals und Theaterprojekten teil und arbeiten mit zahlreichen internationalen Theatern und Künstlern wie z.B. Derevo (Russland/Deutschland), Lantaaren (Holland), Toihaus (Österreich), Slava Poluninem (Russland), dem Formalen Theater (Russland) oder dem Theater Project (Deutschland) zusammen. Weiterhin sind sie aber als bildende Künstler, Designer, Bühnenbildner und Regiesseure tätig.

Die Kunst des Theaters AKHE ist eine ungewöhnliche Mischung aus Happening, Bildender Kunst, Installation, Video-Art und Fotografie.

Häufig werden sie auch "russisches Ingenieurtheater" oder auch "optisches Theater" genannt.

Sich selbst auf der Bühne bezeichnen sie als "Operatoren des szenischen Raums", die Hauptrolle in ihren Performances spielt denn der sehr raffiniert konstruierte Bühnenraum. Bühnenbild (bzw. die auf der Bühne genutzten Objekt-Requisiten), Licht, Videoprojektionen und Schauspiel - alle diese Elemente werden im Experimentierfeld der Bühne einer abwegigen Interpretation physikalischer Gesetze unterworfen. Die dramatische Aktion wird ersetzt durch eine logische Abfolge von Bild und Situation.

Die Künstler des Theaters AKHE sind Autoren eines ganz eigenständigen synthetischen Theaters: gleichzeitig ist es kompliziert, subtil, effektvoll wie auch berührend.

Im Rahmen des Projekts werden Workshops, Treffen, Filmvorführungen wie auch vier künstlerische Programmpunkte stattfinden: Gezeigt werden die Performances "Mr. Carmen", "White Cabin", eine bildnerische Performance unweit des Theaters, wie auch ein Improvisationsabend.

PROGRAMM:

24. Mai, 19.00h / Theater Kana
"Mr. Carmen" - Performance, Treffen mit den Künstlern

25. Mai, 19.00h/ ul. Zygmunta Duczyñskiego
Bildnerische Performance - Mauer beim Theater Kana

26. Mai, 20.00h / Theaterkeller Kana
Ein Abend mit den Filmen vom Theater Akhe

27. Mai, 19.00h / Theater Kana
"White Cabin" - Performance, Treffen mit den Künstlern

28. Mai, 19.00h / Theater Kana
"Gloria. Transit" - Improabend. Präsentation der Arbeitsmethoden

VERANSTALTUNG
"MR. CARMEN"

Die Performance "Mr. Carmen" beruht auf der Geschichte von Carmen und Jose aus der Novelle "Carmen" von Prosper Merimee, die die Grundlage der berühmten gleichnamigen Oper von Bizet bildet.

Die der Performance zugrunde liegende Idee ist die Darstellung der Macht der Leidenschaft. Einen besonderen Platz nimmt das Licht, der Ton wie auch der technische Apparat des Theaters ein. Die Struktur der Performance ist die des Zweikampfes, die theatrale Realität trifft auf die Realität der Alltagswelt, geschriebener Text trifft auf gesprochenen, der Protagonist trifft auf sein Alter Ego.

Die Aktion spielt sich in einem kleinen, leeren Raum ab, der von einer schmalen Grenze bestimmt wird. Hinter dieser liegt für den Protagonisten der Tod. In der Sehnsucht nach dem Tod jedoch, zeichnet sich auch sein Recht auf Leben ab. Er streicht das Wort "Carmen" aus dem Text von Merimee aus, ersetzt dieses durch den Namen "Jose". Mit dem Namen "Carmen" schließlich, unterschreibt er seinen Abschiedsbrief.

Performer: Maksim Isaev, Pavel Semchenko
Regie: Yana Tumina
Musik: Vyacheslav Gaivoronskiy, Andrey Sizintsev
Licht: Vadim Gololobov

LINKS:
https://www.youtube.com/watch?v=VYWT9_0tncs
https://www.youtube.com/watch?v=QtEjoA_pRBU

"WHITE CABINE"

"White Cabin" (Weiße Kabine) ist eine multimediale Produktion, die an die Tradition des russischen Stummfilmes, des Schattentheaters und des Objekttheaters erinnert. Eine traumhafte Vision voller Absurdität, voller verzückter, komischer und häufig auch berührender Szenen, erschafft ein komplexes, bisweilen verstörendes, aber stets anziehendes theatrales Mosaik.

Die Performer zeigen eine Serie von makabren, clownesken Szenen, bei denen sie Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs wie z.B. ein Baguette, Zigaretten, eine Schnur, Wein, Kaugummi, eine zerschnittene Zeitung oder auch Whiskey, Blumen und Kerzen nutzen. All dies setzt sich zusammen zu einer wirklich furiosen Vorführung, die von großem Wahnsinn, andrerseits aber auch von genialer Methode zeugt.

"White Cabin" gewann 2003 den Fringe Firsts Award auf dem Fringe-Festival in Edinburg.

LINKS:
https://www.youtube.com/watch?v=nSA8_WNaqHI
https://www.youtube.com/watch?v=IlkGApIlHYw

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