IX Internationales Festival der Straßenkünstler - KULTURVERBINDER
2 - 5 JULI, 2008 - SZCZECIN
VERANSTALTUNG
2 - 5 JULI, 2008 - SZCZECIN
VERANSTALTUNG
THEATER:
Das Theater Due Mondi ist eine unabhängige Theatergruppe aus Italien, die sich seit fast dreißig Jahren mit Straßenkunst und experimentellem Theater befasst. Die Gruppe hat verschiedene Kunstprojekte realisiert und an internationalen Austauschprogrammen und Workshops teilgenommen. Sie war in Südamerika unterwegs und hatte Auftritte in allen Städten Italiens sowie in vielen Städten Europas und in der ganzen Welt, u.a. in Polen, Frankreich, Belgien, Norwegen, in den Niederlanden, in Australien, Irland, Großbritannien und Serbien. Das Stück "Ay l'amor!" basiert auf einer Reihe von Liedern, die der reichhaltigen süditalienischen Musiktradition sowie auf besonderen polyphonen Musikstücken. Die Schauspieler tragen Masken mit zwei Gesichtern. Diese Doppelung bietet jede Menge überraschender Perspektiven, gleichzeitig erscheinende Emotionen stehen im Widerspruch zueinander: Freude und Trauer, Hoffnung und Enttäuschung. Leben und Tod sind gleichermaßen in diesem Theaterstück zugegen.
Das gemeinsame Stück des unabhängigen Theaters Strefa Ciszy aus Posen (einer der bedeutendsten alternativen polnischen Theatergruppen, die Kunstprojekte im offenen Raum realisiert) und des Theaters Clipa aus Tel Aviv ( eines visuellen Theater, das in seinen Stücken eine außergewöhnliche Bewegungssprache mit plastischen Formen verbindet), wurde vom Posener Internationalen Theaterfestival Malta in Auftrag gegeben. Die Zusammenarbeit ergab sich aus künstlerischen Aktivitäten anlässlich des Polnischen Jahres in Israel. Die Premiere wird im Juni in Polen stattfinden: direkt nach dem Festival MALTA wird das Stück auf dem 9. Internationalen Festival der Straßenkünstler in Stettin gezeigt, danach wird die Gruppe ihre Produktion im Oktober 2008 auf dem Festival für Alternatives Theater ACCO in Israel präsentieren.
"Salto Mortale" - ein schwarzer Zirkus für acht Klaviere und zwölf Schauspieler. Ein seltsames Leichenbegängnis erzählt die auf einer wahren Begebenheit beruhende Geschichte mehrer hundert Klaviere , die einst von Soldaten nach der Plünderung Stettins am Ufer eines Sees zurückgelassen wurden. Daran anknüpfend bietet "Salto Mortale" eine Sequenz bewegender Bilder, dargeboten von einer kuriosen, auf Abwege geratenen Zirkustruppe, die die zerstörten Instrumente zunächst eines nach dem anderen wieder zusammenbaut, um dann mit den Instrumenten ihre Späße zu treiben und letzten Endes nicht nur deren Gestalt sondern auch ihre Idee endgültig zu demontieren.
Der volle Name dieses slowakischen Theaters ist so ungewöhnlich, wie seine Bühne, lautet er doch: Freie Vereinigung von Schauspielern, Regisseuren, Künstlern, deren Ehefrauen, Geliebten, Kinder, Hunde und Katzen alias wandernder Theaterzirkus Teatro Tatro.
Am nächsten steht das Teatro Tatro der Tradition des Jahrmarkt-Theaters, es knüpft aber auch immer wieder an Erfahrungen aus dem klassischen Theater, dem Marionetten- und Straßentheater und dem Zirkus an.
Am Beginn ihrer Arbeit standen Stücke von Ghelderode und Shakespeare, berühmt wurden sie dann mit der 1995 aufgeführten "Räuberballade" von Ondrej Spi¹ák. Ihr größter Erfolg war jedoch die Aufführung de Stückes "Bianca Braselli oder die Frau mit zwei Köpfen". Mit der Aufführung dieses Stückes in einem Zirkuszelt eroberten sie nicht nur das Thorner Theaterfestival "Kontakt" sondern auch das Warschauer Publikum im Sturm. Das Slowakische Teatro Tatro ist magisches Theater. Die Festivalbesucher erwartet eine Aufführung des Stücks "Bianka Braselli, oder die Frau mit zwei Köpfen" in einem Zirkuszelt: ein sprechender Hund, ein Messerwerfer, schwebende Menschen, ein Hypnotiseur und Clowns- dies und mehr bietet der Zirkus des Herrn Giacomo, in dem die Zuschauer zu Teilnehmern werden.
Die Gruppe wurde 2004 in Thessaloniki gegründet. Ziel der Gruppe ist es, mit der Erarbeitung von Texten, die Teil der griechischen Kultur sind (Schäfermelodram des 19. Jh., Renaissance-Tragödien, Lyrik der Frührenaissance, mittelalterliche Erzählungen, Charakterkomödien, antikes Drama), Lücken im Repertoire zu schließen. Zu ihrer modernen Aufführung des Stückes Golfo ließ sich die Gruppe HOROS durch die buluki- Tradition inspirieren. Diese populären Wandertruppen waren in ganz Griechenland vor allem vom Ende 19. Jahrhunderts an bis Mitte der 1950er Jahre unterwegs. Für die heute lebenden Griechen ist Golfo eine Erinnerung an ihre Kindheit, an Schattentheater und Masken, die uns heute an japanische Mangas erinnern. Es sind dies auch "Nationalsymbole", im schönen wie im schrecklichen Sinn dieses Wortes.
Der Leiter der Gruppe, Alexey Merkushev ist Schauspieler und Tänzer. Er studierte an der Theaterhochschule in St. Petersburg. 1986 begann seine Zusammenarbeit mit dem bekannten Musiktheater Avia. 1987 gründete er zusammen mit Anton Adassinski und anderen frei schaffenden Künstler mit dem Theater DEREVO das erste Undergroundtheater Russlands. Alexei Merkushev arbeitet seit vielen Jahren mit dem Theater DEREVO zusammen, darüber hinaus ist er Mitbegründer des Jack & Joe Theaters, an dem er auch als Schauspieler tätig ist. Diese verschiedenartigen Erfahrungen ließen ihn seinen unverkennbaren Stil im physischen Theater finden, das auf perfekter Körperbeherrschung basiert.
"Exorzismus" ist ein Stück über das Unterwegssein: es beschreibt die schwierige und schmerzhafte aber zugleich kathartische Reise, die zur Veränderung führt. Am Ausgangspunkt stehen Angst, Lähmung, Einsamkeit Schwäche, intellektuelles Chaos und Verzweiflung: "böse Mächte" herrschen voller Aggression und Zerstörungswillen. Im entscheidenden Moment jedoch erscheint etwas sehr Starkes und Helles und verleiht neue Kraft. Dies wird zum Ausgangspunkt hin zur Veränderung, der eine Chance zur Reinigung und Erneuerung gibt: eine Chance, die Wahrheit über das eigene Leben zu finden, eine Chance, sich selbst zu begegnen.
Eine der bekanntesten unabhängigen Theatergruppen aus Norwegen. Die von Mereta Klingen und Per Spildra Borg gegründete Gruppe besteht seit 1985 und beschäftigt sich sowohl mit Bühnenaufführungen als auch mit großen Open- Air-Veranstaltungen, bei denen der Zuschauer eine Explosion von Farben, Musik und Bewegung erlebt. Ihre Inspiration schöpft die Gruppe aus der Tradition des mittelalterlichen Wandertheaters sowie aus Mythen und Riten unterschiedlicher Kulturen. Im Rahmen des Festivals laden wir zu einem besonderen Konzert des Theaters Stella Polaris ein: die Gruppe spielt verschiedene Musikstücke, die eigens für ihre Aufführungen arrangiert wurden. Das Repertoire umfasst mittelalterliche und jüdische Musik und greift neben Volksmusik, nordischenTraditionen, Zirkusmusik und Chorgesang auch musikalische Traditionen des Balkans sowie der Sinti und Roma auf. Alles bleibt sehr nah am Publikum, im gemeinsamen Rhythmus, bereichert von eingestreuten Improvisationen und Theatersequenzen...
Die Gruppe entstand 1986 in Sines, Portugal. Ihr Schwerpunkt liegt bei großen Open-Air-Aufführungen, mit denen die Gruppe bei den wichtigsten europäischen Festivals aufgetreten ist. Die Gruppe bedient sich in ihren Projekten einer modernen künstlerischen Sprache, die Elemente aus den Bereichen Zirkus, Tanz, Musik und bildende Künste mit neuen Medien (Video und Animation) vereint. Die Arbeit mit dem Körper ist Grundlage und Ausgangspunkt für die Suche nach einer modernen Formensprache.
Nusquam heißt die neueste Produktion des Teatro do Mar, die dieses Jahr Premiere hatte. In einer Reihe suggestiver Szenen wird ein Bild des modernen Menschen erstellt, eines von vielen möglichen Bildern. Er jagt ständig der Illusion von Freiheit und Glück hinterher und muss dabei einsam und isoliert bleiben. Von den anderen trennt ihn eine Wand, im wörtlichen wie im übertragenen Sinne, ist er doch in das System "hineinmanipuliert". Es zeigt sich, dass der Konformismus die Grundlage unseres Lebens ist, dass wir ständig Druck und Zwängen unterworfen sind: wir passen uns an und nehmen dabei allmählich unser eigenes Gefangensein nicht mehr wahr. Die Aktion spielt auf vier mobilen, sieben Meter großen Plattformen. Diese bewegen sich über die Spielstätte und schaffen so immer neue Situationen, Kontexte und Bedeutungen.
Tom "OSKAR" Greder absolvierte eine angesehene Zirkusschule in London. Schon seit 18 Jahren bereist er mit seiner Kunst die ganze Welt. Sehr oft improvisiert er und lädt die Zuschauer dazu ein, an seinen Darbietungen teilzunehmen. Mit dem Reflex eines Meisters reagiert er auf unerwartete Vorfälle, bezieht zufällige Passanten in das Geschehen ein und bringt sie zum Lachen.
Sein Stück All Aboard schöpft aus den Erfahrungen einer viele Jahre dauernden ununterbrochenen Reise. Es konzentriert sich auf interaktive Komödie und Körpertheater. Zusammen mit Oskar folgen wir einer Spielzeug- Lokomotive, die immer schneller werden, das Publikum mitnimmt auf eine lyrische und komische Reise ins Unbekannte - eine schöne und tiefsinnige Parodie auf die menschliche Verfassung, die den ganzen Kreislauf von Leben und Tod, Weisheit und Ignoranz, Lachen und Tränen aufzeigt. All Aboard zeichnet eine subtile und komische Parallele zwischen den Freuden und der Verzweiflung auf Bahnreisen.
KONZERTE:
In diesem Streicherkammerorchester spielen die besten Musiker aus der Region. Sie sind in Musikprojekten vor Ort, aber auch in ganz Polen und im Ausland aktiv. Das Repertoire dieses Ensembles umfasst Kompositionen vom Barock bis zur Klassik neben Werken des 20. Jahrhunderts. Es besteht eine ständige Zusammenarbeit mit dem Sedina-Quartett, dem bekanntesten Streichquartett in Westpommern. Außerdem arbeitet das Baltic Neopolis Orchestra mit dem Orchester Camerata Nova und dem deutsch-polnischen Kammerorchester Berlin zusammen.
Mitch & Mitch ist ein 5-Köpfiges Duo, das 2002 von Mitch und Mitch gegründet wurde. Außer den beiden gehören der Gruppe folgende Personen an: James Boned Mitch, Mr. Bitch (früher Mrs. Mitch) und Serious Mitch.
Mit ihrer außergewöhnlichen Show suchten Mitch & Mitch verschiedene polnische Städte heim (Kultstatus hat inzwischen ihr Kamikaze-Auftritt beim Piknik Country in Mr±gowo 2005), gesichtet wurden sie auch in Westeuropa, u.a. beim I.D.E.A.L Festival Nantes und auf ihrer Tournée durch portugiesische Supermärkte. Das letzte wichtige Ereignis im Leben der Band war die Erweiterung der Bandbesetzung auf eine 10-Personen-Combo, die den amerikanischen Stummfilm "Verlorene Welt" aus dem Jahre 1925 mit Livemusik begleitete.
Mitch & Mitch scheint eine rosige Zukunft bevorzustehen: sie planen, ihre Neverending Tour fortzusetzen, ohne Rücksicht auf Verluste, wie beispielsweise verwüstete Klubs oder Stadien. Wer es wagt, eines ihrer Konzerte zu besuchen, wird davon auf immer gezeichnet bleiben! Ihnen ist keine Location zu klein, keine Stadt zu sauber und kein Land zu weit weg, nicht einmal Dänemark.
Die Buda Folk Band entstand 2000. Bereits als die Mitglieder der Band noch die Musikschule besuchten, formierte sich dieses Ensemble. Zu seinen Lehrmeistern gehörten unter anderen Sándor Csoóri und Péter Éri, Mitglieder des Muzsikas Ensamble und weltberühmte Virtuosen.
Von Anfang an betonten diese Lehrer immer wieder, dass man ungarische Musik nur an der Quelle, aus erster Hand lernen könne. Angespornt von diesen Worten unternahm das Ensemble immer wieder Reisen in die zum so genannten "historischen Ungarn" gehörenden Gebiete, also auch in Regionen, die heute außerhalb Ungarns liegen, wie beispielsweise Transsilvanien. Dort stießen sie auf die Wurzeln ihrer eigenen Kultur und vor allem auf Musiker, die zu ihren Lehrmeistern werden sollten, wie z.B. der Geiger Sándor Fodor 'Neti' aus Kalotaszeg oder die Musiker aus dem kleinen Ort Magyarpalatka in Transsilvanien. Die auf den Reisen gesammelten Erfahrungen und das erworbene Können bilden den Ausgangspunkt für den weiteren künstlerischen Weg der Buda Folk Band. Die Gruppe spielt ungarische Musik in verschiedenen, auf unterschiedlichen regionalen Traditionen basierenden Stilen. Das Repertoire beinhaltet Stücke aus Kalotaszeg, Szatmár, Szék, Magyarpalatka, Vajdaszentivány und Bonchida.
Das Wort "Musafir" bedeutet "Wandern" und sagt etwas über das Wesen dieses Ensembles aus: die Mitglieder stammen aus unterschiedlichen Kasten und haben gemeinsam ihre künstlerische Reise angetreten. Gegründet wurde die Gruppe von Hameed Khan, der die besten Musiker aus Rajastan (ein Gebiet in Nordwestindien) zur Zusammenarbeit einlud und so unterschiedliche Stile und Traditionen zusammenbrachte (jede Kaste hat ihr eigenes Repertoire und typische Instrumente). Darüber hinaus schöpfen die Musiker aus anderen Kulturen, indem sie auch Musik der Sinti und Roma, Hindumusik sowie persische und mongolische Musik aus den Bereichen Volksmusik und religiöse Musik interpretieren, die häufig komplizierte Strukturen aufweist. Musafir kann auf eine Zusammenarbeit mit Künstlern wie Chico Bouchiki (Gypsy King), Natacha Atlas, Lakshmi Shankar, Herni Texier, Thierry Robin und Henri Agnel zurückblicken. Kennzeichnend für ihre Reise, in der sie ihr eigenes Leben ausdrücken und Erfüllung finden, ist eine stete Offenheit sowohl für neue musikalische Erfahrungen als auch für neue Orte und Menschen. Hameed Khan hat dies so ausgedrückt: "für uns bedeutet ein Aufenthalt an immer demselben Ort den Rhythmus des Weltalls aufzuhalten und den Tod " Die Gruppe tritt erstmals in Polen auf, spielt exklusiv in Stettin, auf die spezielle Einladung durch das 9. Internationale Festival der Straßenkünstler hin.
Monika Mitsoura ist eine ungarische Sängerin und zugleich eine der schönsten Stimmen unter den Roma-Interpretinnen. Seit Jahren kämpft sie für das Recht auf ihre eigene Musik, die "Moderne und Instinkt verbindet". Sie setzt sich damit gegen Stereotype der volkstümlichen Zigeunermusik ab. Die von ihr gegründete Band experimentiert mit elektronischen Klängen und Elementen aus Rock, Jazz und Klassik. Die Musiker verbinden Anregungen aus Indien und vom Balkan und schaffen so ein faszinierendes und einmaliges Ganzes. Hypnotische visuelle Effekte begleiten das Konzert.
Die Leute haben eine sehr beschränkte und falsche Vorstellung davon, was unter dem Begriff "Zigeunermusik" zu verstehen ist. Diese Musik vermischt unterschiedliche Einflüsse und jedes Instrument schafft eine neue jeweils einzigartige Atmosphäre. Ich bin eine Künstlerin des 21. Jahrhunderts, aufgewachsen in einer Roma-Familie und dennoch weltoffen. Ich habe eine moderne Einstellung zur Musik.
Das Ensemble The Shin entstand 1998 in Deutschland, wo damals einige der Ensemblemitglieder wohnten. Zu Hause, in Georgien sind sie als Spitzenkomponisten und hervorragende Musiker bekannt. EgAri bietet als "Theater mit Instrumenten" eine Begegnung mit der Welt im Klang. Der polyphone, virtuose Musikstil Georgiens trifft hier auf Jazz, Funky, Flamenco, Ravel und Shakti. Die raffinierte Musik dieser Gruppe überrascht, strahlt Humor aus und wirkt äußerst belebend. Die musikalischen Dialoge von The Shin/EgAri kennen keine Grenzen, sie klingen immer wieder neu und anders. Die Musiker von The Shin/EgAri waren in ihrem Heimatland Georgien und weltweit bereits für Theater, Film und Fernsehen tätig und sie können auf die Zusammenarbeit mit vielen weltbekannten Musikern zurückblicken. Sie treten regelmäßig auf Festivals auf und wir freuen uns, sie dieses Jahr erstmals in Polen begrüßen zu dürfen. Der Auftritt des Ensembles wird von traditionellem Gesang und Tanz begleitet. EgAri verbindet auf unkonventionelle Weise archaische und moderne Elemente: Instrumente aus dem Kaukasus spielen georgische Harmonien, die sich mit Jazzklängen verbinden. So entsteht ein Dialog zwischen West und Ost, zwischen Altem und Neuem, zwischen "uns" und "den anderen", ein Dialog wie ihn die georgische Kultur seit Jahrhunderten führt.
Dikanda bedeutet in einem der afrikanischen Dialekte so viel wie Familie, und familiär ist auch die Atmosphäre dieses Ensembles, das wie eine kleine Familie zusammen lebt und arbeitet. Entstanden ist die Gruppe 1997 in Szczecin. Liebe zur traditionellen Musik und harte Arbeit ließen diese Gruppe ihren eigenen Stil und ihren unverkennbaren Klang finden. Ihr Repertoire nutzt rein akustische Mittel. Die Kultur des Orients, Volksmusik vom Balkan und aus Mazedonien sowie Musik der Sinti und Roma sind Inspirationsquellen für die Musiker. Ein Markenzeichen ihres Stils ist, dass sie in ihren Kompositionen neue Wörter und Bedeutungen schaffen. Sie haben vier CDs eingespielt, sind auf hunderten Konzerten sowie auf vielen wichtigen Festivals in Europa aufgetreten und haben zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten. Ein Konzert mit Dikanda ist eine einzigartige musikalische Weltreise, eine Begegnung voller Leidenschaft und Energie, charismatisch, voll echter Gefühle: freudige und anrührende Momente sowohl für das Publikum als auch für die Musiker selbst. Ihre Auftritte führten Dikanda bisher in den asiatischen Teil Russlands, nach Indien und in die meisten Länder Europas.
Dikanda:
Ania Witczak - Gesang, Akkordeon
Kasia Dziubak - Violine, Gesang
Daniel Kaczmarczyk - Trommeln
Piotr Rejdak - Gitarre
Grzegorz Kolbrecki - Kontrabass
FESTIVAL- PRODUKTIONEN:
Das Projekt findet im Rahmen einer Veranstaltungsreihe des Theaterzentrums Kana statt, die unter dem Motto "Auf der Suche nach der Identität des Ortes" steht. Das Projekt geht auf ein Treffen mit dem Komponisten und Cellisten Willem Schulz vom Verein Wilde Rose e.V. zurück. Dieser deutsche Verein widmet sich der performativen Kunst und dem Theater.
Unter dem Titel "ORION - Stadtmusik" werden eigens dafür geschaffene Kompositionen im Rahmen einer Open-Air-Performance uraufgeführt. Das Projekt lenkt unsere Aufmerksamkeit auf den plac Grundwaldzki (ehemals Kaiser-Wilhelm-Platz) als einen städtischen Raum, der verschiedene architektonische Veränderungen erfahren hat und dennoch nach wie vor ein zentraler Punkt der Stadt ist. Hier befand sich einst das Konservatorium von Carl Loewe (im Gebäude an der Ecke zur ul. ¦l±ska) und der Platz bildet zusammen mit anderen sternförmigen Plätzen in der Innenstadt das Stettiner "Band des Orion". Die deutsch-polnische Besetzung des Ensembles verweist auf den multikulturellen Charakter des Ortes. Diese musikalisch-performative Aktion bewegt sich zwischen klassischer Musik und modernen improvisatorischen Ansätzen und verbindet so Vergangenheit und Gegenwart.
Zeit: 3, 4, 5 Juli 15.00 - 18.00 Uhr.
Ort: Plac Grunwaldzki und Gebäude direkt am Platz.
Interpreten: ein internationales Musikensemble aus deutschen und polnischen Solisten, das eigens für die Uraufführung der Kompositionen von Willem Schulz zusammengestellt wurde.
Instrumente: Geige, Cello, Kontrabass, Schlagzeug, Tuba, Trompete, Saxophon, Posaune, Akkordeon, experimenteller Stepptanz, Soundpoesie.
Partner/Mitveranstalter:
Wilde Rose e. V (Melle, Deutschland)
Pommersches Landesmuseum (Greifswald, Deutschland)
Diese deutsch- polnische Open- Air- Produktion ist ein Produkt der Zusammenarbeit zwischen dem Theaterzentrum Kana und dem Zentrum für Theaterforschung Schloss Bröllin. Mehrere Schauspieler haben dieses Stück erarbeitet und dabei die reiche Formensprache surrealistischer Malerei aufgegriffen. Das der Wirklichkeit entrückte Bühnenbild versetzt den Zuschauer in eine Welt der unbeschränkten Phantasie. Die schauspielerische Aktion wird musikalisch von seltsamen beunruhigenden Rhythmen begleitet. Sie markieren die einzelnen "Etappen", die die Protagonisten auf ihrer Reise nach innen durchlaufen. Bewegung ist als grundlegendes Element hier Thema und Ausdruck zugleich.
"Wohin?!" ist die Projektion der Wanderung des Menschen durch die Welt seiner eigenen Vorstellungskraft, seiner Träume, Ängste, Sehnsüchte und Bedürfnisse. Der Stettiner Premiere ging eine Präsentation im Anschluss an den Workshops am 24. Mai dieses Jahres voraus.
WORKSHOPS:
STELLA POLARIS - wird einen 4-tägigen Workshop für ca. 20 junge Leute leiten. Das Ergebnis dieser Arbeit wird als Abschluss des Workshops am Samstag, dem letzten Tag des Festivals präsentiert.
Der Workshop befasst sich mit schamanischen Ausdruckstechniken. Die Teilnehmer werden in den Bereichen Bewegung, Gesang, Rhythmus und urtümliche Tanzformen arbeiten. Sie werden in sich selbst neue Gestalten bzw. Persönlichkeiten entdecken, werden Vogel, hungriger Wolf, Pferd oder auch Affe sein. Daneben stehen ihnen akrobatische Herausforderungen bevor, wie z.B. Jonglieren und Stelzenlaufen.
BARBARA WILIÑSKA - singt polnische Volkslieder und Lieder aus anderen slawischen Traditionen (serbische, bulgarisch, russische und ukrainische Lieder). Ihre Stimme nutzt sie zur Improvisation. Seit 7 Jahren leitet sie Stimmworkshops, gibt Konzerte und spielt Drehleier, Lautengitarre, Dulcimer und andere Saiteninstrumente solo, zusammen mit der Band "Charivari" oder anderen Gruppen. Das Repertoire umfasst verschiedene Liedtypen: Bettlerlieder, lyrische und rituelle Lieder. Sie werden a capella oder begleitet von verschiedenen Instrumenten vorgetragen. Dabei kommen spezifische Gesangstechniken zum Einsatz, so ein spezieller Kehlgesang, der in Polen "weiße Stimme" genannt wird.
JOHN ENEMUO - stammt aus Nigeria, woher er auch seine musikalische Inspiration schöpft. Seit einigen Jahren wohnt er in Polen. Im Rahmen unseres Festivals wird er einen Workshop für Kinder leiten und ihnen das Trommelspiel und afrikanischen Tanz beibringen. Der Unterricht lehrt Klang und Rhythmus, das Zusammenspiel und das "Gespräch" zwischen den Instrumenten. Die Trommeln spielen verschiedene Melodien: fröhliche, ernste, bedrohliche. Der Rhythmus schafft einen Rahmen für die Musik, er erweckt Freude, besänftigt den Zorn, bewegt den Körper und öffnet die Seele. Egal ob drinnen oder unter freiem Himmel, Musik ist immer ein Gespräch mit dem Raum und den Menschen.
NACHTKINO:
Regie: Andrzej Dybczak, Jacek Nag³owski, Polen 2008
Dauer: 67 Min.
Gugara bezeichnet in der Sprache der Ewenken den Klang der Glocken, die die Rentiere um den Hals tragen. Dieser Klang ist einer der wenigen, die man in der Taiga vernehmen kann, und vor Kurzem ist nun auch er verstummt. Dymitrij i Tatiana sind die letzten Hirten im ganzen Gebiet und sie haben ihre gesamte Herde verloren. Bald steht ihnen wie den anderen Ewenken, die keine Rentiere mehr haben, der Umzug aus den Wäldern in ein russisches Dorf bevor. Es liegt zwar nicht allzu weit entfernt, zugleich jedoch aber in einer völlig anderen Welt. Ihr ältester Sohn Kola wohnt schon dort. Der Film "Gugara" erzählt die Geschichte des Zerfalls einer kleinen Gemeinschaft in Sibirien. Der Dokumentarfilm beschreibt beobachtend die Welt der ehemaligen Nomaden und Rentierzüchter, die gezwungen sind, ihre traditionelle Lebensweise aufzugeben - eine Welt voller Widersprüche. Die Protagonisten des Films befinden sich in verschiedenen Stadien des Abschieds von der Welt, wie sie sie bisher gekannt haben.
Regie. Carlos Callero, Spanien 2008
Dauer: 45 Min.
Premierenvorstellung eines Dokumentarfilmes, der künstlerische Aktivitäten in der Nachbarschaft und deren kulturelle und soziale Auswirkungen erforscht. Die Idee zu dem Film entstand, als einige Einwohner sich im quirligen Leben ihres Stadtviertels Raval engagierten. Sie widmeten sich einige Jahre lang ihrer Forschungsarbeit und wurden so Zeugen des reichhaltigen und vielseitigen Kulturangebotes in diesem Viertel. Sie erlebten Raval von seiner besten Seite, nämlich als Versuchslabor, in dem künstlerische Ansätze entstehen. Der Film zeigt, welche Macht Musik und künstlerisches Schaffen bei der Überwindung von Vorurteilen und Barrieren hat. Die Menschen werden zusammengebracht und haben die Möglichkeit, Erfahrungen auszutauschen, so dass die Achtung der Einwohner füreinander wächst.
AUSSTELLUNG:
Die Formensprache der Fotografie entwickelte sich ab den 1840-er Jahren, wobei anfänglich der Nutzaspekt im Vordergrund stand (zumindest für die Kunden der Fotostudios). Dabei brachte diese Erfindung auch ungeheure kreative Möglichkeiten, die die Grenzen dessen, was wir uns vorstellen können, sprengen, ist doch Fotografie letztendlich vor allem ein Phänomen der Lichtempfindlichkeit, die überall vorhanden ist und unabhängig von unserem Willen auftritt. Die ersten Bilder, die der Mensch mittels Fotografie erzeugen konnte, erinnerten in nichts an die Welt, wie wir sie kennen. Die Pioniere der Fotografie lichteten Städte ab, in denen sich Menschenmengen drängten, auf den Bildern jedoch sah man menschenleere Straßen. Man erkannte ein seltsames Licht am Himmel, vergrößerte Abbildungen von Gegenständen und schemenhafte menschliche Gestalten, transparent, als hätten sie nicht vollends Gestalt angenommen. Eben diese Möglichkeiten nutzte das Projekt "Solaris", das im Jahre 2000 von S³awomir Decyk, Pawe³ Kula und Diego Lopez ins Leben gerufen wurde. Die Ergebnisse des Projektes sind nun in der Kellerbar des Theaters Kana zu sehen.
GROSSES LAND-KUNSTFESTIVAL IN STRZELEWO:
Das Land-Kunstfestival entstand 1998 auf dem Anwesen von Zygmunt Heland. Er leitet das Zentrum für Künstlerische Suche in Strzelewo. Seit einigen Jahren ist das Theater Brama Mitveranstalter des Festivals und seit 2006 lädt das Theater Kana verschiedene Künstler, die zum Internationalen Festival der Straßenkünstler nach Stettin kommen, auch nach Strzelewo ein, so dass die Kunst auch Menschen erreicht, die nicht in der Stadt wohnen. Immer wieder schafft das gastfreundliche Strzelewo eine einzigartige Atmosphäre und bietet Raum für schöpferische Begegnungen, gemeinsame Workshops, Theateraufführungen, Konzerte und Tanzvergnügen bis zum Morgengrauen. Wer hinfährt, wird es nicht bereuen.